Like a picture of MISERY

Raiden richtete sich auf dem Knie abstützend auf, stolperte in eine feste Position und hob krampfhaft das Schwert auf, welches unter der Wasseroberfläche wimmerte und Fäden von Dreckwasser mit sich zog. "I don't need a contractor to protect the weak!", brüllte der Cyborg, als sein Auge rot zuckte, doch keine erhöhte Kampffrequenz zuließ. Er sah hinab zu seiner offenen Wunde, welche gerade zu getaucht war in Wasser. Sein Blut rinnte in die Nischen zwischen den Metallplatten seines Körpers bis hinunter in Wasser um sich dort mit dem Dreck zu vermischen. "I will find 'till the end, I will put you down!", drohte er weiter, als der Gegner - welcher wieder auf den Beinen war - in einer Rauchwolke verschwand die vermischt war mit kleinen Kristallen, ehe eine solche ihn direkt vor den Cyborg schickte. Ehe er sich versehen konnte hatte der dunkel gekleidete einen Zweihänder gegen die Brustplatte Raiden geschlagen, welcher nach einem ausgiebigen Flug gegen eine Wand in aufspritzendem Wasser landete. Er richtete sich kaum beherrschend auf und verlor immer mehr Blut. "Raiden, your emotional status is very low!" - "I know!!", entgegnete der Weißhaarige, welcher seinen Hals kaum von einem Stromschlag ähnlichen Zucken retten konnte. "I will... kill you! For every other innocent civilian you have killed!" Er sah wie der Feind seine Augen etwas fraglich zusammenpresste. Ähnlich, als verstünde er kaum.

"What civilians?", warf der Grauhaarige spöttisch aus. "Are you a goddamn peace keeper?" Raiden's rot flackerndes Auge stach ihm wutendbrandt entgegen. "I didn't kill any innocent people, if not necessary. How do you even know about me, find me?" Die Stimme des Metallmannes nahm einen fremden Sekundärton an, der sich in einem hohen Hauchen übte: "I heard about you, about your actions! You killed about 400 Germans the last few days!" Noctis schloss sofort an: "There are BARELY more than 400 people living  on the side of Germany we passed, you may take a look yourself you fool!" Plötzlich trat Sam dazwischen, stellte sich direkt vor den Cyborg. "We didn't think he could be trusted either, and to be honest - we're not even sure yet - but he fought on our side, without killing innocent people. The few times he had, there were reasons to." Der kniende Mann am Boden blickte emotionslos zu der Frau auf, entdeckte die Wunde an ihrem Hals.

Soviel zum Töten unschuldiger Menschen, dachte sich Raiden. Er zögerte etwas, war es schließlich nicht der beste Zeitpunkt dafür und er nicht in der besten Verfassung zu einer Entschuldigung, doch presste er sich ein "Sorry for that" über die Lippen. Sam runzelte die Stirn. "Sorry? For leaving me alive!?", schrie sie, als ein Mann sie am Arm etwas zurück zog und ein zur Hälfte mit Haaren verborgenes Gesicht sich dem Kriegsgebiet näherte. "Who are you? Who sent you? What do you want from us?" - "I do not want anything from you but him in a corpsebag!" Der Angesprochene erntete einen finsteren Blick des Robotermannes, dieser bekam eine spöttisch hochgezogene Augenbraue zu sehen. "But still... you're quiet misterious. You're ain't german, neither russian. You're english sounds native. You're not with Neo-Umbrella aren't you?", fragte der Schwarzhaarige, ehe er sich seinen Pony aus dem Gesicht pustete, welcher dann fast vollständig wieder in die Position zurückfiel. "Neo-Umbrella?", fragte Raiden, etwas lachhaften Empfindens, ehe er erneut ansetzte. "I don't work for anyone. The only thing that took me to this god forsaken place is my hope for piece!" Stille herrschte.

Etwas beruhigt von der Hand ihres Freundes atmete Sam tief durch, hob kurz die Hand vom Hals und blickte hinab auf ihre Blutbesudelte Hand. "Fuck this.", warf sie aus, drängte Roger wieder zur Seite und nahm sich erneut Raiden an, packte ihn am Unterkiefer, welcher es sich sogar für einen Moment gefallen ließ. "You may cooperate with us or rather fight us all, because we're a group that sticks together." Sie ließ von ihm ab, wandte ihm den Rücken zu, blickte in die Gesichter ihrer Kompanen, verharrte mit dem Blick etwas länger, als sie Kylian in Augenschein nahm. "There is no 'I want just him'!" Sie warf ihren Kopf über die Schulter, fixierte ihn mit ihrem Blick. "There is no just him!" Sie wandte sich wieder herum, breitete ihre Arme aus, brachte damit das heiße, fließende Blut zur Geltung. "YOU FIGHT US OR NO ONE!" Sie spürte wie ihre Arme zu vibrieren begannen, ihre Augen eine unbekannte Hitze ausstrahlten, und ohne es zu bemerken, hatte sich ein sanftes Leuchten auf das Blau ihrer Iris gelegt, verlieh ihr einen pompösen Eindruck. Ihre Stimme schwank tiefer und höher zugleich. "SO...", begann sie wütend, erhobenen Hauptes - die Arme immer noch von sich gereckt, wie die eines Adlers im Flug. "YOU WANNA FUCKING FIGHT?"

Aller Blicke fasten den Cyborg. Er blickte rasch in jeder Augen, ehe er... umkippte, und mit einem Platschen zur Hälfte im Wasser liegen blieb. Roger seufzte auffallend. Sam blickte ihn an, gefolgt von Noctis' wirren Schauen. Roger wechselte von Gesicht zu Gesicht der Anwesenden, blickte dann zu guter Letzt auf den Roboter nieder, der wahrscheinlich gerade in dem bisschen Wasser das dort aufgestiegen war ersäufte. "We... need to take him with us." - "No.", griff Sam dazwischen, stellte sich vor den Ami und zeigte blind hinter sich, in der Hoffnung ihr Finger würde auf den Angreifer fallen. "We are not going to take this... thing with us. He's not even human!" - "But he's bleeding!", entgegnete der Langhaarige. "Good, he better is!" - "No Sam, because he might be the only trace we have right now. He's the first one who actually tried to kill us on purpose. And I'm damn sure he did for a reason. Also, he's... 'offline' now. We should take that chance while we still can." Dann wirkte auch Leon der Unterhaltung bei. "Well, I think he has a point. And a good one, for once." Der Angesprochene blickte dem Kennedy in die Augen. "We need to get information on who wants us dead. He might be the only damn trace!"

"I think so as well!", warf der Franzose ein, ging auf Sam zu und blieb kurz vor ihr stehen. Ihre Augen funkelten immer noch, als wäre sie in einem Rausch, der sie nicht denken ließ. "Sam, you need to calm down.", meinte er sanft. Die Blonde fixierte den Mann hart. Ließ ihn unter ihrem Blick erschaudern. "Look.", setzte er fort, ehe er langsam seine Hand hob und ihr vor die Augen hielt. Erst wollte sie sie wirsch wegschieben, bis sie inne hielt und sich an ihr klammerte. "The...hell...", schnaufte sie leise, blickte unsicheren Ausdrucks zu Boden. Kylian sah ihr die Verwirrung an. Sie hatte wohl selbst nicht bemerkt, wie sie sich in dieses Stadium gesteigert hatte. Er blickte hinunter zu ihrem Hals. Vielleicht hatte sie zu viel Blut verloren und verlor an Verstand? "This needs to be attended to!", sagte er etwas lauter, ehe sich Mike an ihm vorbei drängte. Er sah sich die Wunde an und blickte zum Rest der Gruppe hinüber. Zum Cyborg, der halb im Wasser lag. "So, we'll take him with us, is that right?" Roger nickte zuversichtlich, über die Meinung Sam's hinwegsehend. Der Franzose konnte beobachten wie Mike das Wasser ablaufen ließ und nur einen Teil davon in seiner Hand sammelte, ehe er sanft mit seinem Daumen knapp unterhalb des Schnittes entlangstrich. Er seufzte aus. "It's quite deep, I can only but stop the bleeding." Kylian's Stirn runzelte sich. Das hörte sich nicht besonder gut an. Aber zumindest hatten sie die Blutung stoppen können. Zuzusehen, wie seine Partnerin und der junge Mann sich in die Augen blickten löste in ihm ein unwohles Gefühl aus. Ein Gefühl der... Eifersucht? Nein das konnte nicht sein. Er wurde aus den Gedanken gerissen, als Noctis der Gruppe zurief, sie sollten weiter gehen.

Leon sah herum, war es doch nun relativ ruhig gestimmt. "By the way...", stimmte er ein, griff sich die Hand des Franzosen. "I'm Leon Kennedy." - "Kylian Lacroix.", erwiderte der andere dann etwas verzögert. Der Blick des Kennedy fuhr noch vor dem Loslassen der Hand zum Magier, welcher ein kurzes "Noctis" einwarf. "Good. Then let's keep going." Der Blonde ging zum Cyborg und hievte ihn sich umständlich auf den Rücken, lockerte seinen Halt noch ein wenig. "We better hurry before our vitness runs out of blood.", sagte er noch und ging in Begleitung des Kiefs voran durch eine Holztür die scheinbar versprach ins Freie zu führen. "We need to find shelter, I suggest to go back to the hq of ours."

"Where is it?", fragte der Grauhaarige, während er leicht seinen Unterkiefer hin und her reckte. Der Kennedy erklärte ihm den Weg, dass sie erst durch einen etwas unüberschaubareren Teil der Stadt kommen müssten, und dann in das Untergrundnetz hinunterreichen könnten. Von dort aus würde es recht schnell zu ihrem Versteck gehen, da man dort nicht so von Wachen und Soldaten bedroht würde. Der Mann folgte stumm den Männern vor ihm. Hinter ihm hörte er Sams zu wie sie sich leise mit Kylian über vergangene Erlebnisse unterhielt. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie sich die Beziehung der beiden entwickelte. Er hatte durch seine Art scheinbar genau das bewirkt, was er hatte verhindern wollen. Das Kennenlernen und folgend Näherkommen der Partner. Durch jedes Mal das die Beziehung des Mannes und der Frau verstärkte, spürte der Bändiger wie sie sich immer weiter von ihm entfernte. Wie sich die Chance einer Beziehung zu ihm immer weiter niedertrampeln ließ. Sie vertraute ihm nicht, das hatte sie erst vorhin gesagt. Er musste es ändern. Wusste jedoch nicht wie er es anstellen sollte. Soziale Kontakte hatten ihn noch nie interessiert. Er war eine Maschine, die darauf ausgelegt war Aufträge zu erledigen. So war er aufgewachsen. Er kannte die Grundlagen, auf denen eine sich positiv steigernde Verbindung zu einem Menschen aufbauen konnte. Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und Hingabe. Doch wie wandte man sie an?

Das Crus-Projekt landete sicher auf allen vieren auf dem Dach. Die Kreatur schnaufte, schaute sich dabei um und sicherte die Umgebung. "Schnell Marlin! Wir müssen weiter!", bat die Gladiusmutter, welche näher am dämonischen Gesicht der wolfähnlichen Kreatur war. Marlin knurrte, schien damit ihrer Mutter Recht zu geben und rannte allen vieren weiter. Doch auch die Söldner ließen es sich nicht nehmen die kleine Familie weiterhin anzugreifen. Kugeln flogen der mutierten Marlin um die Ohren. Ein erneuter Brüller und plötzlich leuchtete ein Lämpchen an die High-Teck Brille der Schwertkämpferin auf. Die Brille fuhr aus, verwandelte sich in eine Maske und bedeckte das ganze Gesicht der wolfähnlichen Kreatur. Vor lauter Schreck bremste das Crus-Projekt stark ab und überschlug sich, auch Bryan und Alexandra ging mit einem Schmerzensschrei zu Boden. In Panik kratzte Marlin in ihrem Gesicht herum und versuchte die Maske runter zubekommen doch sie löste sich nicht. "Little one!", rief das Gladiusoberhaupt besorgt und versuchte seine jüngere Tochter zu beruhigen. Er sprang an ihren Rücken und klammerte sich fest. Vor den Augen des Crus-Projekt, im inneren der Maske, schossen Informationen vorbei und wenig später vernahm Marlin eine bekannte weibliche Stimme: "Marlin!" Urplötzlich stoppte die wolfähnliche Kreatur, knurrte und schnaufte. "Marlin? Du hast dich also wieder verwandelt. Hör mir zu! Dies ist ein Teil der Modifikation, die ich an deiner Brille getätigt habe." Es war die Stimme von Laura gewesen die, die Kreatur beruhigte. "Jedesmal wenn du dich verwandelst, reagiert die Brille auf deine Genstruktur und wird zu einer Maske. In diesem Modus werde ich dir dann zur Seite stehen für den Fall der Fälle." Das Crus-Projekt knurrte zur Zustimmung. Bryan kletterte von der wolfähnlichen Kreatur und schaute dann zu seiner Frau, welche ebenfalls zu den beiden dazu kam. "Are you okay Alexandra?" - "Mir geht es gut Schatz. Dennoch haben wir keine Zeit mehr." Bryan nickte der Blondine zu und schaute seine Tochter wieder an, welche ruhig ihre Eltern durch die Maske betrachtete. "Let's go Marlin!"

Die Zeit verging, die Gruppe hatte sich weit von der letzten Position entfernt und fühlte sich mit jedem Schritt den sie tiefer in das Dickicht taten unsicherer. Lara führte die anderen mit ihrem Wissen über die Naturkunde. Ihr insgeheimes Ziel war es, irgendwie einen Weg zurück zum Strand zu finden an dem sie alle ihre Reise begonnen hatten. Als nächstes war es daran die Zeit umzukriegen bis die anderen dazu stoßen würden. Schon komisch, war die Insel doch alles andere als klein und einfältig. Doch die Countess pflegte Hoffnungen, dass der Zufall sie auch dieses Mal wieder zusammenführen würde - auch wenn sie etwas nach half und ab und an mal etwas in die Bäume ritzte. Es waren Initialen, welche sie hoffte dass die anderen verstehen würden. Von jedem der Anwesenden wurde der Anfangsbuchstabe nacheinander ins Holz geschnitten. Sollte man erneut beschließen sich aufzuteilen, so würde man den Anfangsbuchstaben derjenigen, die die Richtung wechselten, weglassen, oder separat mit einem langgezogenen Strich trennen.
Möwen erklommen bereits die unmittelbaren Lüfte über der Gruppe, schwangen sich immer mal durch den Blätterhaufen der den Blick nach oben versperrte. Die Croft seufzte. So weit waren sie alle nun schon gekommen und doch befand sich die Abenteuerin auf ein weiteres in einem Dschungel, beachtete das kratzige Gefühl der Moskitos gar nicht mehr. Jonah und Laura machten ab und an mit einem Klatschen auf sich aufmerksam, welches entstand, als sie sich das Ungeziefer von den Hälsen zu kämpfen suchten. "I hate those fuckers!", brummte die Bryant, da warf Lara ihr einen bestimmten Schulterblick zu. "I know, you're getting used to it." - "I better.", entgegnete sie dann, worauf die Brünette ihre nussbraunen Augen wieder auf den provisorischen Weg richtete. Die Möwen am Himmel sagten der Countess bereits, dass das Meer bald folgen sollte. "Not far anymore, keep going.", gab sie kund und stemmte Äste und dickere Holzstücke aus dem Weg. Sie hatten Glück nicht verfolgt zu werden, sonst hätte sich hier sicher bereits jemand weh getan. "I hope the others are good.", sorgte sich Laura. "I know them very well, from what I can tell, it'll be a piece of cake not just for us but them as well. We just need to wait when we get to the beach, so they can catch up. But from what I know, they will be guided by bombs and explosions. So don't be scared if something detonates, it's probably just them.", erzählte die Brünette. "Shoudn't we be prepared for the worse, anyways?" - "Yes Jonah, but after everything that has happend by now, it would be strange to see something that can actually do better. So relax while you still can." Darauf warf auch Laura wieder etwas ein. "I'm still wondering how we managed to survive all along." - "Karma."

Die Croft glitt weiter auf dem Eis, bis das Gefährt wenige leichte Krater später zum abrupten Halt kam und die Rothaarige daran vorbei nach vorne über eine weite Kante schleuderte, die noch dazu an Schärfe bewies. "Lauren!", hörte man wieder hallen als Claire und Jill das Geschehen mitverfolgten. "Shit!" Die Redfield sprang vom Gefährt, entgegen der Croft und streckte den Arm aus als das Seil riss und Lauren ihren einzigen Halt an der Freundin fand. "Come... up...!", knirschten die Zähne der Redfieldtochter, die mit aller Kraft versuchte Lauren hochzuhieven. Jill kam dazu und zog an den Beinen der Freundin um beide wieder hochzuziehen, was erstaunlich schnell gelang. Sie schnauften ein und aus, rangen nach Luft. Die Croft lag in einer einzigen Blutlache, die schien als würde sie schweben, da das Eis eine so klare Schicht hatte, dass man sie kaum erkannte. "Your stomach...", hechelte die BSAA Mitgründerin. "It's ok, I'm fine. Just a scratch." Lauren lachte ebenfalls wenig Luft schnappend in das Gesicht der Blondine, als auch Claire sich beruhigt mit einstimmte. Hinter ihnen rollten noch letzte Eisbröckchen die Schräge hinunter, vorbei an den dreien in den tiefen Abrund dem die Schattenkämpferin gerade entkommen war. "Thanks by the way.", sagte sie noch und erhob sich träge, gefolgt von den anderen.
Links von ihnen war ein enger Pass der mit ein bisschen Glück rausführte - natürlich. "Let's go. We need to get out of here.", so die Valentine, die sich als erste mit dem Rücken an die Wand des Weges drückte, einen etwas niedergeschlagenen Blick auf das Schneebike werfend, welches sich bislang seinen Diensten als treu erwies. Doch nun war es wieder an der Körper eigenen Kraft gelegen voran zu kommen. Lauren wollte das Schlusslicht bilden, doch sah Claire die Situation immer noch mit sichtlich paranoiden Blicken und hoffte daher der Croft Halt geben zu können, sollte sich die Verletzung doch als eine tatsächlich schwerwiegende herausstellen. Nun war es daran nicht abzurutschen.

Mit einem unerwarteten Blitz verschwand das Bild vor den Augen Leroyas, und gleich im Anschluss befand sie sich in einer völlig anderen Atmosphäre, die ungewollter Weise etwas von einem fast schon attraktiven Bordell hatte. Um sie herum befanden sich elegante Bilderrahmen mit halbnackten Frauen, teils waren sie nur mehr Skelette, die Wände waren - neben Kerzenständern - bestückt mit abstrakten Formen hinter welchen ein angenehmes kirschrotes Licht in den Raum floss. Dieser hatte einen gewaltig aufwendigen Kerzenleuchter von der dunkelrot hölzernen Decke baumeln, der Wachs bereits von den großen Kerzen tropfend. Beim weiteren Herumdrehen bemerkte sie auch die Möbel bestehend aus mehreren roten Couches und Stangen, deren Verwendung wahrscheinlich im Poledance lagen. In der Mitte ein Mann im Mantel. In einem roten. "Voila.", breitete der Fremde seine Arme aus, drehte sich herum, und schien wohl gar nicht so fremd wie man zuvor erwartet hatte. "And that's how we meet again it seems.", sagte ein junger Mann der an den Seiten seiner schwarzen Haare nahezu kahl rasiert war - es war Dante. "You? Here?", fragte sie unglaubwürdig. Er schmunzelte sichtlich. "Here? Do you even know where you are?" Die Angesprochene schwieg kurz, sah nochmal herum, auf der Suche nach der Tür des Schulhauses, die sie zuvor im Blick hatte. "No. Do you?", fragte sie skeptisch. "Of course I do. Welcome to my place babe!" Verworren wusste die Dame nicht auf was sie zuerst Verwunderung zeigen sollte - das "babe" oder dass das hier tatsächlich sein Anwesen war. "First of all, I just pretend I misheard that. Second, your place? This is a damn brothel." - "Yup, for demons and other kinds of supernatural creatures.", erklärte er. "Mhm... lovely, really. So what brings me here? You seemed like you have expected me already." - "I actually did indeed. I got that weird thing you women call intuition. Just... some sort of demonic one. I have a sence for humans entering my kingdom." - "Your kingdom?" - "Well since almost everyone ended up here, I suggest it sort of is." - "Aha. Got you. Listen I don't have time for your crap, I need to be somewhere." - "Outsch, that hurt.", meinte er lächelnd und hielt sich die Hand ans Herz. "You just arrived and already need to go? That is some bad manners, girl." - "If you want to see bad manners, go on. Or you could be so kind to show me the door. It would be healthier for you, trust me." - "Charming, really. Okay, fair enough. Follow me.", sagte er dann, wand sich in einer geschickten Drehung herum und schritt einer Doppeltür entgegen, die von zwei Kerzen eingerahmt war, welche ein rotes Kerzenlicht hatten. Er hielt direkt vor der Tür, stellte sich seitlich und wies den Durchgang mit seinen Armen, wie ein gespielter Gentleman. Doch Leroya witterte etwas faules. Dennoch, mit einem skeptisch untergewinkelten Augenlid drückte sie den Henkel der Tür auf und schob sie offen, als sie von einer Lautstärke erfasst wurde, die sie zurückzucken ließ.
Scheinwerfer bahnten sich durch zu ihr, laute, schrille Töne, die sich - nach dem sich ihre Ohren daran gewöhnt hatten - als Musik herausstellten, blockierten den Gehörgang. "What is this?!", schrie sie weniger enttäuscht als erschrocken. Dante lächelte nur, fasste ihr gezielt an den Hintern und drückte sie ins Innere des Komplexes. "Welcome to my place!"

Die Lesproux legte ein Bein über das andere, in einer förmigen Kreisbewegung. Wartend auf eine Antwort zischte dann ein Echo durch den Raum. "Allow me to clarify this.", sagte eine fast boshaft neutrale Stimme. Vectors Blick starrte auf etwas, hinter der Leaderin. Sie wandte sich um und blickte in eine pechschwarz Brille, die durch die weiße Umgebung fast schon weh tat anzusehen. "I'm Neo.", lächelte er ganz kurz, um den Gegeneffekt zu erwirken. Nun? Sollte sich die Französin ebenfalls vorstellen? Kannten sie doch sicherlich bereits ihre gesamte Identität. "We do indeed.", sagte er dann. Konnte er ihre Gedanken lesen? Oder war das nun einfach nur eine logische Schlussfolgerung, dass sich Karena diese Fragen stellte. "What do you want?", fragte die Lesproux bissig. "Peace. That is all. We want to restore the peace that has left the world hundreds of years ago." - "And what is it you want from us? We cannot give you peace.", entgegnete sie. "I understand that you're confused from what has happend the last few weeks. I really do. Now what if I told you, that all of it, was planned from the very beginning?" Angesprochene zeigte Unglaubwürdigkeit durch ihre Mimik. "Is that so?" - "Well more or less however. All we had to do was to put you in a cage, with a few more people, then wait until groups appear." - "Okay, another question, why're you so sure that I would join your team?", fragte Karena, als Neo lächelte. "Well, all good things come in threes. Ain't that right, Beltway?" Sein Blick schweifte zum genannten Bombenleger ab, welcher insgeheim sein aufgewühltes Denken zu verstecken versuchte. "We need you both as commanders.", sagte dann Vector, was alle Blicke auf ihn zog. "We will strike, and therefore we need captains. And after we saw what you have done so far, it wouldn't be so clever to just refuse that offer. Don't you think, Lupo?"

Langsam schleichender Schritte wagte sie sich die Hauswand entlang, lauschte den entfernt klackernden Geräuschen. Sie zählte vier... nein sechs Schuhpaare. Eines klang schwerer und gezogener als die anderen, als würde es eine schwere Last tragen. Sie schlich bis ans Eck des Hauses. Stimmen, leise aber dennoch hörbare Stimmen. Fünf Männer, eine Frau. Was hatte eine Frau mit fünf Männern zu schaffen? Ihre jungen Mundwinkel verzogen sich zu einem schmutzigen Grinsen. "Heh, I know what I would do...", murmelte sie freudig, ehe sie ihre Augenbrauen wieder in die Tiefe zog und einen vorsichtigen Blick ums Eck wagte. Sie hatte fast recht behalten. Eine Frau, jedoch sechs Männer. Einer von ihnen über die Schulter eines anderen geworfen. Die metallenen Körperteile stachen ihr erst bei genauen Blicken glänzend ins Auge und ließen sie doch an seiner Männlich- oder eher Menschlichkeit zweifeln. Sie musterte einen anderen Mann, er schien jung zu sein und hatte wuschelige, braune Haare. Er hatte einen relativ schlanken Körper und grinsend leckte sich die Frau über die Lippen. Genau ihr Typ. Dann ging die Inspektion weiter, zog ihr Augenmerk zu einem Schwarzhaarigen, muskulösen Mann, den ein anderer gerade mit dem Namen "Roger!", ansprach. "How many bullets do you have left?" Der Mann zog seine Waffe aus dem Schulterholster und ließ das Magazin aus seiner Halterung schlittern. Er zählte und fügte die Waffe wieder zusammen, ließ sie zurück ins Holster wandern. "Six.", war seine knappe Antwort - während sein Blick die Gegenfrage formulierte. Der Ältere, ebenfalls braunes Haar auf dem Kopf, wandte sich nochmals um. "Me, ten. Sam has four." Die junge Frau ging über zu dem einzigen weiblichen Wesen der Gruppe. Sie hatte ihr den Rücken zugewandt, doch die Statur kam der Schwarzhaarigen bekannt vor. Sie wechselte ihre Deckung, als sich die Gruppe wieder in Bewegung versetzte, nachdem der leblose Roboterkörper auf die Schultern des Jüngsten gewechselt hatte. "Thank you. He's pretty heavy!", bedankte sich der vorherige Lastenträger. Mit der Absicht dem Volk zu folgen, verließ die Frau ihr Versteck und hielt ihren Blick auf dem letzten der Männer. Auch er musste noch relativ jung sein, keine 30. Das gekonnte Chaos aus nach oben und zur Seite ragenden, braunen Haaren, sagte ihr irgendwie zu und sie musste erneut grinsen. "Das ist ja ein wahres Geschenk für mich...", lachte sie freudig auf, erwartete dabei nicht die Aufmerksamkeit des zuletzt Inspizierten zu erlangen, hätte sie ihre Töne vielleicht etwas leiser halten sollen. Blitzschnell wandt er seinen Blick zu ihr, als sie sich gerade noch so in die Deckung pressen konnte. Ihr Atem war ruhig, doch tief. Sie schluckte das aufkommende Gefühl von Nervosität und hielt noch mehrere Sekunden inne - bis sie sich sicher war wieder sechs Schuhpaare auf dem dreckigen Boden knirtschen zu hören. Sie würde sie sich schnappen. Einen nach dem Anderen.

Abrupt hielt der Kief inne, wandte sich gestochen um und inspizierte eine gefüllte Leere. Auch Sam wurde auf die unerwartete Reaktion des Mannes aufmerksam und sah zu ihm. "Roger?", fragte sie. Angesprochener fixierte sich auf etwas, weit hinten. Etwas schwarzes das wenig später mit einem Bröckeln seinen Halt verlor. "Just a rock...", murmelte er. "What was that?", fragte die Partnerin, welche kaum verstand weshalb Roger die Gruppe zum Halt brachte. "Sorry, I think I'm getting paranoid...", sagte er und ging fort, spürte noch einen etwas über seinen Wohlstand verunsicherten Blick Sams auf ihm lasten wie ein Pflaster nach einer Impfung, von dem man nie wirklich wusste, ob es noch ganz oder nur halb dran war. Plötzlich funkte das Bein des Cyborgs, was in Mike Reflexe hervor rief, die ihn in die Knie zwangen, woraufhin Leon den Rest des Metallkörpers ergriff bevor es zu einem von lauten Geräuschen geprägten Fall kommen könnte. "Gotcha...!", hievte der Kennedy den Roboter wieder mit hoch. "Just another malfunction I suppose.", gab Hackerin kund, welche zumindest dieses Geschehen auch ohne Grundkenntnisse zu erklären wusste.

Noch einige Sekunden traf ihr scharfer Blick auf die leuchtenden Fasetten seiner Maske, schienen durch jene hindurchdringen zu wollen. Der Mann hielt ihrem Blick stand, wartete auf eine Antwort, ehe sich die Frau schwungvoll auf ihre Beine stellte. Ihr Blick furh zu Neo, ehe sie nickend zustimmte. "I'm in.", sagte sie knapp. Das zufriedene Lächeln auf den Lippen des Brillenträgers war nicht zu übersehen, ehe er sich umwandte und die Halle wieder verließ. "So, what is our first mission?", wollte die Lesproux sofort wissen. Vector schwieg einige Sekunden. Er war sich nicht sicher, ob der Frau zu trauen war. Ihr erstiges Zögern und dann diese plötzliche Euphorie passten irgendwie nicht zusammen. Doch ihr geduldiger Blick, ließ ihn weich werden. "We are to find a group, currently lead by a Mister Leon Kennedy and we shall bring them here." Die Frau nickte. "Any informations about the other team members?" Vector navigierte mit einigen flinken Fingerbewegungen auf einem kleinen Touchscreen an seinem Arm, ehe ein holographisches Bild erschien, das einen Mann mit hohen Wangenknochen zeigte, ein allgemein eher schmales Gesicht. Ein leichter Drei-Tages-Bart zierte den unteren Teil seines Gesichtes und einige Strähnen seiner dunkelblonden Haare hingen in seine Stirn. "This is Leon Scott Kennedy, the leader of this group. He was working for the us government earlier. Who he's actually working for now, is not clear yet." Er machte einen Wisch auf dem Display. Das nächste Hologramm zeigte einen älteren Mann zwischen vierzig und fünfzig, dunkelbraunes, mittellanges Haar und einen dunklen Kinnbart, der zu den Mundwinkeln und schließlich einem dünnen Schnurbart hinaufführte, während er gleichzeitig die gesamte Kinnlänge bis zum Haaransatz hinterreichte. "This is Kylian Lacroix. A french agent."

Ihr Blut gefror auf tiefste Grade. Sie versuchte es nicht zu zeigen, doch ihre Gänsehaut artete in ein Schweißbad aus, welches sich vor allem an den Seiten ihrer Maske zeigte. "Kylian Lacroix...", schluckte sie, versuchte es nicht auffallend, doch vergebens. Vectors Kopf legte sich etwas in eine Schieflage, wollte er bereits zu einer Frage ansetzen, als aber Hector hinzukam. "Leon Kennedy? That guy we traced back in the days?", fragte die kratzige Stimme, als Vectors Blick auf den Sprengstoffexperten wirkte. Und wenig später auch der der Französin, welche versuchte durch Kopieren der Reaktion Vectors nicht noch weiter in eine falsche Richtung aufzufallen. "Yes, exactly. But he isn't the primar target. He's more like a trace to the actual target we're after." Sein Blick tauchte wieder in seine Reflexion auf Karenas Maske. Bis zur Nase war ihr unteres Gesicht verdeckt, man sah nur leicht wie ihre Augen in der rechten und linken Ferne einen Fixierpunkt suchten, doch vergebens nur auf blankes weiß trafen. "Okay, how are we going to roll?", fragte sie dann gestochen. "The pilots should be ready, back in the hangar. There's a room next to it, where we can equip ourselves.", sprach der Maskierte weiter.

Es waren nun schon gut dreißig Minuten vergangen und der Shelton bemerkte langsam, dass der wuchtige Körper ihm langsam zu schwer wurde. Außerdem musste er sich erleichtern. "Shall I help?", erschien Roger genau im richtigen Moment und streckte die Hand nach ihm aus, wollte ihm klar machen, dass es wieder Zeit für einen Wechsel war. Mike nickte etwas erschöpft und übergab den metallenen Mann an seinen Bekannten. "I gotta pee!", sagte er dann beiläufig, während er der Gruppe den Rücken zuwandte um sich eine Stelle zu suchen. Einige Meter weiter fand er einen passenden Platz, machte den anderen deutlich sie könnten schonmal vorraus gehen, er würde dann schon hinterher kommen. Er stellte sich vor einen Busch am Straßenrand, linksseitig geschützt von einem Leerstehenden Lastwagen. Er öffente den Reißverschluss seiner Hose und war gerade dabei ihn herauszuholen, dann hörte er ein hohes Räuspern hinter sich. Erst sein Kopf wandte sich leicht zur Seite, dann schreckte sein ganzer Körper zurück, als er bemerkte dass eine Frau direkt hinter ihm stand. Schnell machte er seine Hose wieder zu. "What the-", sie unterbrach ihn: "Oh don't be scared. I'm here to do you a favour!" Langsam ging sie auf ihn zu und blickte ihm dabei tief in die Augen. Letztere bargen etwas Geheimnisvolles, etwas Uheimliches. Etwas, das ihn daran hinderte wegzusehen. Immer näher kam sie ihm, bis sie schließlich direkt vor ihm zu stehen kam und ihre Hand unter sein Kinn legte. Er wollte sich weigern, sich entfernen. Doch sein Körper versagte ihm den Dienst. "You can't. You're caught in my spell.", kicherte sie fraulich auf. Ihre Stimme so zart. Er wolte den Kopf schütteln, konnte es jedoch nicht. "What's happening?" Sie hielt kurz vor seinen Lippen inne, wollte ihm eine Antwort stehen: "I kiss you, and you're mine!" Ihr zugleich zauberhaftes und furchteinflößendes Lächeln versteinerten ihn, als sie ihre Lippen auf die seinen legte und ihn fest an sich drückte. Als sie sich wieder von ihm löste, schien der Bann verschwunden... doch täuschte er sich. "You're being kissed by the very person you desire and the spell will be broken.", sagte sie nun festerer Stimme. Nicht mehr so mädchenhaft wie zuvor. Er löste seinen Blick endlich von ihr, tat einige Schritte nach vorn. "But meanwhile, you'll be my puppet.", flüsterte sie in sein Ohr, als er an ihr vorbei ging und verpasste ihm eine Gänsehaut. Dieses Gefühl der Hingezogenheit verschwand nicht. Was war das für ein Zauber? Wie war es möglich einen Menschen durch bloße Blicke zu bändigen? Er kampfte gegen dieses magnetische Gefühl an, zwang sich unter leichter Schmerzen Abstand zu ihr zu halten. Kurz bevor sie die Gruppe eingeholt hatten, machte sie ihm klar, dass er sie nicht verraten dürfe und ihre Tarnung unter allen Umständen aufrecht erhalten müsse. Als Mike wieder zur Gruppe stieß, musterte die noch etwas geschwächte Sam ihren Freund. "Are you alright? You seem so lost in your thoughts." Mike nickte lächelnd. "Everythings as it's supposed to be." Sam. Ihr Kuss würde sie befreien? Dann müsse er wohl dafür sorgen, dass es dazu kommen würde, denn solange er unter der Fuchtel der Fremden stand, konnte er seinen Mund nicht gegen die erheben. Als klebte er in den entscheidenden Momenten, durch Sekundenkleber zusammengehalten.

Kaum hatte Leon sich abgewandt und bereits den ersten Schritt des Weges fortgesetzt, folgte allen voraus Mike als wartete er schon lange darauf, dass jemand weitergeht. Roger sah nur kurz schief, war das nach allem was soweit geschah nichts ungewöhnliches, dass jemand genug Teamgeist zeigte um endlich diesen gottverdammten Ort zu verlassen. Sam suchte sich neben Roger, und so gingen beide als Gefolgschaft hinter dem Kennedy her, welcher sich den Cyborg mittlerweile erneut auf die sicherlich bereits angestauchte Schulter geworfen hatte. "I never thought I'd say that...", begann der Lasttragende urplötzlich. "But sometimes, I miss the weight of undead BOW's. Much easier to carry...", ergänzte er und schob den Weißhaarigen etwas nach. Noctis hielt sich die Zeit über im Schatten - wo er Rogers Meinung nach gut hineinpasste, ihm aber eine noch erregtere Paranoia einflößte. "How about some rest?", fragte der langhaarige Amerikaner - nicht Leon - der aber mit eben diesem Amerikaner Mitleid hatte. "No.", unterbrach Noctis dann fast. "We have to get to safety first." - "Huh. Since when are you the commander here?" - "I don't command, I say what would be obviously better for us all right now." Sam seufzte.

Karena's Reaktion schien ihm etwas seltsam gewesen zu sein. Herrschte da eine Verbindung zu dem Franzosen? Oder hatte er sich getäuscht? Er wagte es nicht weiter nachzufragen, war er doch nicht der, für den er sich ausgab. Kannte er die Frau doch wesentlich schlechter, als es sein sollte. Würde er nun fragen und damit noch weitere Fragen aufwerfen, würde er sich selbst eventuell in ein verdächtiges Licht rücken. "Follow me!", wies er kontrollierter Stimme an, geleitete seine Anhänger zu zwei großen Kisten, wo sie sich ihrer liebster Waffen bedienten um dann in den Hubschrauber zu steigen. Deutschland war das Ziel. Eine Quelle hatte es ihnen verraten. Eine Quelle, die ihren Zielen dicht auf den Fersen zu sein hoffte. Er blickte den Glanz der Klinge entlang. Das Messer, das er in der Hand hielt war etwa doppelt so lang wie seine Hand, aber gerade mal halb so breit. Der Griff hatte ein geschnitzes Umbrella-Zeichen im Knauf, weitere Zeichen fanden sich in die Klinge graviert. Jenes Messer fand sich ein weiteres Mal im Einschubfach an seinem Stiefel. Sein Blick fuhr aus dem Fenster. Warum tat er sich das an? Die Ausrüstung des Fremden roch unangenehm, saß zwar relativ gut, war jedoch schon noch ein Stückchen zu klein. Hoffentlich bemerkten die Anderen den Größenunterschied nicht.

Ausnahmsweise mal musster der Franzose dem Bändiger recht geben. Sie sollten wohl besser erst eine Pause machen, wenn sie im Safehouse angekommen waren. Sein Blick fuhr hinunter zu seinen Füßen, zu seinen verdreckten Hosenbeinen. Fast schämte er sich wie er aussah, schüttelte jedoch den Kopf. Im Kampf geschah so etwas nun mal. Doch war er ein Mann der Sorte, die sich gerne mal in Hygiene übten. Mike neben ihm räusperte sich, was den Älteren zum Aufblicken brachte. Der Blick des Shelton schien gequält, irgendwie so unbeherrscht. Kylian sezte zur Frage an, da presste der Amerikaner ihm die Hand auf den Mund. Der Franzose hielt irritiert inne, ehe der junge Mann wieder abließ, den Anderen anlächelte als wäre nichts gewesen und sich von ihm abwandte. Noch als er sich entfernte meinte der Agent auszumachen wie das Auge des jungen Mannes seicht zuckte. Wie seine Hände zitterten. Mit dem stimmte etwas nicht. Er näherte sich Sam, lehnte sich näher an diese heran. "Somethings going wrong with Mike!", ,meinte er besorgt, wartete auf ihre Reaktion. Sofort sah er ihren Blick nach dem Jüngsten suchen, ehe sie gezielt auf ihn zuging, sich aus der Gruppe der zwei Männer lösend. Er konnte beobachten wie sich das Gesicht des Kleinen sofort aufhellte, als sie neben ihm auftauchte. "I need to talk to you, Sam!", bat er leise. Als sie meinte er solle einfach reden, erwiderte er ernst: "Alone!" Er fixierte sie scharf mit seinen Augen, doch sie wimmelte ihn ab. "When we arrived, shall we?" Er schien nicht besonders zufrieden mit ihrer Aussage, musste sie jedoch hinnehmen. Der Kennedy warf unter angestrengtem Atem aus: "It's not far from here." Ein erleichtetes Schnaufen verließ die vollen Lippen Roger's. Die unangenehme Stimmung, die gerade in der Gruppe herrscht schien nicht nur dem Franzosen auf den Schultern zu lasten.

Die Rotoren des Umbrella eigenen Fliegers lagen dumpf in den Ohren der Französin. Sie war nun bereits oft genug geflogen, doch das Dämmern das beim Aufstieg in die Luft entstand, der Druck in den Ohren, würde nie zur Gewohnheit werden. Es schien wohl etwas seltsam, nach allem. Nun befand sie sich erneut auf dem Weg woandershin, mit einem neuen Ziel, wiedermal. Doch das gab ihr endlich die ersehnte Zeit die sie brauchte um zu realisieren was passiert war, und vielleicht sogar eine gute Mütze Schlaf nachzuholen. 
Sie war von all dem Reisen und all den Geschehnissen ganz durch den Wind. Wo war es gedanklich anzufangen? Sie wusste doch kaum mehr wie das alles seinen Anfang fand... doch nach weniger Überlegung als erwartet erinnerte sie sich an Kylian zurück. Nun erkannte sie es. Die Ironie. Ihr alter Partner. Mit ihm fing alles an, in den hintersten Seitengassen von Nürnberg. Und nun? Nun war es wieder daran ihn zu orten, vielleicht kurzfristig sogar zu exekutieren. Irgendwo in einer weiteren Hintergasse Deutschlands. Aber wie die Dinge sich soweit ergaben hätte alles passieren können. Und ihre Intuition verriet ihr, dass es nicht so kommen sollte, wie Vector es gesagt bekommen hatte. Vector... er war ebenfalls ein guter Anhaltspunkt um sich Gedanken zu machen. War er doch verschollen all die Jahre. Nun fand er sie, nachdem er ihre Spur bis in die tiefsten dieser Spiegelwelt verfolgt haben musste, wie auch immer er dort hinein gekommen war.
Die Ziele der Lesproux änderten sich zu oft, es bereitete ihr bereits Kopfschmerzen, gegen die keine Tabletten halfen. Vielleicht mangelte es ihr auch nur an Schlaf, sah man doch die Augenringe durch die Maske nicht. Beltway neben ihr hatte eine sichere Haltung eingenommen, standfest, saß im Eck des Fliegers. Die Lesproux allerdings wusste genau dass er schlief, und das einzige was ihn noch wach aussehen ließ das grelle Licht war, das aus seiner Maske trat. Vector blickte noch immer aus dem Fenster, als wollte er jeglichen Kontakt vermeiden. Aber so kannte sie ihn schließlich, ihm ging es nur um den Job. Ihnen ging es immer um den Job, auch wenn sich Karena nun eingestehen musste, dass das alles nur mehr persönliche Angelegenheiten waren denen sie sich in der letzten Zeit immerzu stellen musste. Vom Tod ihrer jüngsten Tochter bis hin zum immer wieder wiederholenden Verlust ihrer zweiten Tochter.
Ihr Blick fuhr auf eine Uhr die oberhalb eines Durchgangs ins Cockpit eingebaut war. Sie zeigte die Zeit an, doch zählte sie sie auch runter - und stand sie auf null, war es entweder Mitternacht, oder der Missionspunkt wurde erreicht, was bedeutete, dass es Zeit war aus zu steigen und sich den Gefahren der verrotteten Welt zu stellen. Doch das war noch ein gutes Stück hin, denn die Uhr die runterzählte stand auf 5 Stunden.

"There is it!", meinte der Kennedy festellend und deutete mit seiner freien Hand auf einen Gullideckel. "Alright.", murmelte die Blonde und schob ihre schlanken Finger in die Löcher, hob mit viel geballter Kraft den Deckel zur Seite und ließ ihn vorsichtig und leise neben der Öffnung auf dem Teer nieder. Mike ließ sie vorausklettern, gefolgt von Kylian. Dann kam Noctis näher, beschwor zwei Schwerter, zog Leon den Körper von der Schulter und holsterte das Metall auf den Flachseiten der Klingen, ließ ihn langsam durch das Loch schlüpfen und dann sanft hinabsinken. Die Konzentration stand ihm ins Gesicht geschrieben, war der Metallmann nun doch nicht gerade von der leichten Sorte. Kurz vorm Boden ließ er die Schwerter langsamer werden und legte ihn nahezu sanft auf dem kalten Boden ab. Dann teleportierte er sich runter, in einer weiß aufschimmernden, dennoch grauen Wolke verblassend. Sam wurde Vortritt geboten von ihrem alten Bekannten, ehe der Kennedy ihr knapp folgte - den Deckel schließend. Er hatte die Mitte der Leiter erreicht, da hörte er besorgte Ausrufe unter ihm: "Shit! He's coming back!" Mike hielt sich bereits in Stellung, wirkte das schmutzige Wasser der Kanalleitungen in seinen Händen. Sam richtete ihre gezogene Waffe auf den Mann, während Leon den letzten Meter springend überwand und aus Sam's Sicht hinter dem Mann zu landen kam. Sich langsam auf die Knie richtend, reckte sich der Fremde den Kopf und blickte müde, aber scannend um sich - umzingelt von kampfbereiten, ja vielleicht auch fürchtenden Menschen.

Seine Augen suchten die Umgebung ab, halb offen, auf der Suche nach Antworten über seinen momentanen Aufenthalt, da fielen ihm zackige Klingen und geschliffene Mündungen ins Auge. Ihre Besitzer waren wohl keine anderen als diejenigen, die ihn zuvor aus der Kampfbereitschaft geholt und Kurzschlüsse später in ein totes Wrack geschaltet hatten. Sein Auge funkelte rot auf, was er daran merkte dass sich ein verpixelter Ring um seine Umgebung schwang. Sein Blick richtete sich auf den Schwarzgekleideten, der nach wie vor sein Missionsziel war. "Where the hell am I?", fragte der Weißhaarige und hielt sich den Kopf.

Ein Cyborg mit Kopfschmerzen...?! "Get down!!", schrie der Kennedy und warf sich auf die nächstbeste Person, die zu ihrem Glück Sam war, denn sie geriet geradewegs aus einem spontanen Gasgranatengefecht. Es war ein Überraschungsangriff den der Roboter den Anwesenden bot. Der Blonde zog die Court mit hinter eine Säule noch bevor sie sich selbst hinter jene flüchten konnte. Beide umklammerten die Waffen fester, warteten eine Regung ab, als sich das Gas legte und man nur mehr die Huster der anderen vernahm. Flüchtige Blicke machten aus, dass der Kennedy nachsehen sollte, so spähte er einmal ums Eck... wo zu seiner Überraschung der Schwertbändiger stand, der den Cyborg in einem festen Griff um den Hals emporhob. Er war noch nicht soweit um sich zu befreien. Leon trat näher heran. "So. We finally have you." Er zappelte herum wie eine Maus die man am Schwanz gepackt hatte und musterte aufmerksam den näher kommenden US Agenten, welcher mit eingesteckter Waffe die muskelbepackten Arme ineinander vergrub. Mit einem seichten Lächeln. "First of all, let me get this clear - we are the good guys here."