Like a picture of MISERY

Nachdem sich ein Wolf zu jedem Teammitglied gesellt hatte, teilte sich die Gruppe auf um gezielter nach Hinweisen zu suchen. Jill, Laura und Jonah gingen zusammen mit Tai, Aero und Sokaro in die östliche, Marlin, Jake und Troy gingen mit Tao und Blaze in die westliche Richtung. Das Paar entfernte sich immer weiter vom Marktplatz und erreichten dafür bald ein Dorf. Auf dem ganzen Weg war die Gladius still und in sich gekehrt gewesen, machte gar einen leicht traurigen Eindruck. Da Jake die Stille nicht aushielt und es noch weniger aushielt Marlin bedrückt zu sehen, fing der Leander ein Gespräch an. "Dieser Ort ist wirklich magisch. Sowas habe ich noch nie gesehen. Es ist als wäre man in einer anderen Welt. Sowie dieses Paradies zu dem du mich mal geführt hast." Doch die Stirnbandträgerin antwortete nicht, sie schien sogar noch trauriger zu werden. Bei einer Hütte blieb die Schwertkämpferin und schaute in dieses, jedoch fand sie nichts auffälliges. Sie ging weiter. "Marlin?" Jake nutzte seine Chance und griff vorsichtig nach ihrem Handgelenk. Die Stirnbandträgerin blieb stehen. In einer sanften Bewegung drückte der Amerikaner die Gladius an sich, legte seinen Zeigefinger und Daumen an ihr Kinn und hob dieses an. Beide sahen sich in die Augen. "Was ist los Marlin? Ich spüre doch, dass es dir nicht gut geht." Sie seufzte. "Ich will nur so schnell es geht hier raus und diese Spuren vernichten...ich habe so langsam keine Kraft mehr...es ist so viel passiert. Der Verlust von Sam, diese Gründung von Neo-Umbrella, die Wahrheit über Lauren und mir und meiner Familie, diese ganzen schrecklichen Tode und Mutationen, deine...." und plötzlich stoppte Marlin. Sie vermied den Augenkontakt zu Jake. "Meine was? Sag schon!" Die Gladius wollte sich aus seinem Griff befreien doch je stärker sie sich wehrte desto stärker wurde der Griff vom dem Schwarzhaarigen. "Meine was Marlin? Hat es etwa mit meinem anderen Ich zu tun? Hat es mit diesem Yldur zu tun, der ich vorher war?" Marlin wehrte sich nicht mehr aber vermied weiterhin den Augenkontakt. "Er war plötzlich weg...sowie Lauren...und dann warst du da." Nun schaute sie Jake auch wieder an. "Jake war da...aber die Erinnerungen waren ebenfalls verschwunden. Du warst immer noch der selbse Mann doch die Erinnerungen an unsere Reisen, unserem Kennen lernen, gar das du mich geliebt hast...alles verschwunden." Bevor die Gladius aber wieder den Augenkontakt wieder vermied, legte Jake seine Finger unter ihr Kinn und zwang sie ihn weiter anzuschauen. "Nein. Ich glaube, dass nicht alles verloren ging. Die Liebe zu dir...vom ersten Augenblick als ich dich gesehen habe...ich habe mich zu dir hingezogen gefühlt." Widerwillig entlockte dies ein Lächeln von der Stirnbandträgerin. "Mach dir keine Sorgen! Die Erinnerung wird zurückkehren Marlin." Dann beugte Jake sich etwas nach vorne und küsste die Gladius.

Das Schuhwerk der Valentine suchte Halt an den schief herausragenden Bodenstücken. Es war aber bei all dem Grünzeug das sich darauf angesammelt hatte nicht sonderlich schwer auszurutschen und sich in der Nische zu verklemmen. Bald aber ebnete sich ihr Weg langsam. Sie ging neben Laura Jonah hinterher, hatten beide ihm zwar Vertrauen aber auch Misstrauen geschenkt. "So...", warf seine tiefe Stimme ein, als er einen kurzen Schulter Blick in die geformten Augen der Blondine warf. "You have been here already?", fragte er etwas leer, war wohl kein tatsächlicher Amerikaner. Laura sah erwartungsvoll zu ihrer Rechten. "Well.", begann dann Jill. "We were more the last time, but I still know the way, no worry." Sie wollte nicht hart zu ihm sein, musste aber standhaft bleiben. War er doch ein Verräter, so hätte sie im Nachhinein vielleicht mehr Schwierigkeiten damit ihn zu töten, als zur gegeben Zeit.
Sie waren eine Weile lang gegangen und befanden sich schon bald in großzügig von der Sonne belichteten Gängen, weiter vorne stieß eine gewaltige Tür empor und besetzte den weiteren Weg. "Through here?", wollte Laura wissen als Jill ein sicheres Nicken zeigte. Sie sah herum. "There was a switch the last time." Ihr Blick fuhr über ein paar ebenfalls von Pflanzen eingenommene Marktstände, Grabsteine die an den Wänden lehnten und bereits zerbrochen waren.

Nachdem sich die beiden wieder voneinander trennten, betrachtete die Gladius den Amerikaner immer noch mit einem leicht betrübten Blick. "Ich wünsche mir sehr, dass du Recht hast mit deinen Erinnerungen. Du warst nämlich schon mal an diesem Ort." Jake wollte sich die Verwunderung nicht anmerken lassen doch Marlin konnte sie ganz deutlich in seinen blauen Augen lesen. "Es ist schon in Ordn-", doch der Schwarzhaarige unterbrach sie und nahm ihr Gesicht in seine beiden Händen. "Deswegen bist du so geknickt. Du kannst mir doch sowas erzählen sonst kann ich mir doch nicht meine Erinnerung zurück holen." Der Leander lächelte sie an und drückte die Stirnbandträgerin daraufhin wieder an sich und strich behutsam über ihren Rücken. Diese Geste löste in der Gladius eine wohlige Wärme aus, welche sie seit Jahren schon nicht mehr gespürt hatte. Sie kuschelte sich mehr in seine starken Arme. Das Gefühl der Geborgenheit und Wärme brachte Marlin nicht nur zum lächeln sondern auch innere Ruhe. "Ich verspreche dir ab sofort alles zu erzählen Jakey.", murmelte die Schwertkämpferin worauf der Angesprochene kurz auflachte. "Ich werde daran denken meine kleine schwarzhaarige Schönheit." Plötzlich erschrak sich Marlin. "Argh! Apropos Schönheit. Wir müssen doch Hinweise suchen um von diesen Ort zu verschwinden. Ich muss Lauren finden!" Sofort trennte sich die Stirnbandträgerin vom Leander und rannte voraus. Verwundert blickte er der Gladius hinterher, welche wieder Feuer und Flamme war. "Mann Jake! Worauf wartest du? Auf eine extra Einladung?" - "Ich folge dir Marlin, keine Sorge." Die beiden gingen eine Weile, untersuchten einzelne Hütten ab, entdeckten immer wieder mit Erstaunen wie gut alles erhalten war. "Marlin!" Die Aufmerksamkeit der Gladius wurde geweckt. "Was ist los Jake?" - "Schau dir das mal an!" Sie begab sich zu ihrem Freund und entdeckte einen kleinen Tempel. "Wow..." - "Sehen wir doch mal nach." Marlin ging die Stufen hinauf und betrat freudig diesen als sie jedoch kaum eine Sekunde im Tempel war, entwich der Gladius die Freude aus dem Gesicht. "Lange nicht mehr gesehen Marlin..."

Völlig außer Atem stand oder saß die kleine Gruppe in einer kleinen Höhle, welche sie auf ihrer Flucht vor den Männern fanden. "That...was to...Close!", keuchte die Redfieldtochter und hielt sich ihre Hand gegen die Brust. Man sah ihnen an wie erleichtert sie waren es aus dem fürchterlichen Gefängnis geschafft zu haben. "But we're good....like a real team.", meinte der Puerto-Ricaner und versuchte durch die aufmunterte Worte seine Ladies wieder etwas Mut zu verschaffen. Sherry lächelte daraufhin. "Yeah! You are right!" Der Sprengstoffexperte ging, immer noch leicht außer Atem, zum Höhleneingang und betrachtete die Umgebung und den großen Berg aus welchen sie geflüchtete waren. Sein Blick war traurig. "Where you're just my little red-haired angel?" Seine Sorge um Leroya war immer noch groß und seit er Bescheid wusste, welch gefährlichen Männer diese Insel bewohnen wurde die Sorge umso größer. Er ballte seine Hand zur Faust und ein wütender Gesichtsausdruck herrschte auf ihm. Sollte auch nur einer dieser Männer die Tochter Laurens ein Haarchen oder gar verletzt haben wurde er.... "Do not worry! Leroya it goes well. She is a clever and brave girl She knows what she's doing." Beltway sah zur seiner linken Seite und entdeckte die Countess. Sofort versteckte der Sprengstoffexperte seine Gefühle hinter einer kühlen Maske. "To hide your feelings you will carry nothing out." Der Söldner schaute kurz zu Boden, dann wieder zum Berg.

Jake stand am Anfang der Treppe doch als er gerade seinen Fuß auf die erste Stufe setzte wurde die Gladius die Treppe hinunter gestoßen. "Marlin!" Sofort handelte der Amerikaner und fing den Sturz halbwegs ab. Nun lag die Stirnbandträgerin mit einer Platzwunde in seinen Armen. Sofort wurde er bei dem Anblick seiner verletzten Freundin wütend. "Wer hat dir das angetan Marlin? Sag es mir!" - "Ich war es!" Die beiden sahen zum Ende der Treppe und entdeckten Yldur. Sofort knurrten Tao und Blaze. Jake erhob sich mit Marlin auf seinem Armen. Er starrte den Mann, der ihm ähnlich sah, lange an. Der vermeintliche Geisterkrieger lächelte plötzlich bevor er in einem orangefarbenden Schimmer aufleuchtete und an seiner Stelle eine Frau mit langem braunem Haar erschien. Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und schaute mit einem vergnügten Blick zu dem Paar hinunter. "Wer bist du?", fragte nun der Leander nachdem er seine Worte wiederfand. Er war ein wenig erstaunt über die Fähigkeit der Fremden jedoch verwirrte ihn auch die gewisse Ähnlichkeit zu Marlin. "Zoey!", meinte die Schwertkämpferin wütend. Der Amerikaner ließ die Gladius vorsichtig zu Boden. "Zoey?" - "Warum so verärgert kleine Schwester? Ich habe gedacht du freust dich mich wieder zusehen." Marlin knurrte nur als Antwort. "Schwester? Diese Frau ist deine Schwester?" - "Meine Güte Schwesterchen! Was hast du nur mit deinem kleinen Geisterkumpelchen gemacht?" - "Ich wusste nicht wieso ich einer Verräterin und Mörderin erzählen sollte was in meinem Leben passiert." - "Du irrst dich Marlin. Wenn eine, eine Verräterin ist dann bist du das! Du hast Schande und Schwäche gegenüber der glorreichen Wächterfamilien gebracht. Meiner Meinung nach war es sogar noch eine milde Strafe dich für Experimente genommen zu werden." Die Stirnbandträgerin ballte ihre Hände zu Fäuste. "Ausgerechnet du musst über Schande reden? Du hast dich Neo-Umbrella angeschlossen und hilft diesen Dreckskerlen die Welt zu zerstören." - "Du hast es immer noch begriffen Marlin. Wir zerstören die Welt nicht, wir retten sie! Mit jedem Tag zerstört diese minderwertige Menschheit diesen wundervollen Planten. Mit unserem Plan werden wir die Erde nicht nur retten sondern auch eine völlig neue Menschheit erschaffen." - "Das ist Wahnsinn! Purer Wahnsinn!" - "Nein davon träumen wir doch alle!" - "Wir werden euch daran hindern Zoey!" - "Dann versucht es doch. Wenn ihr es schaffen solltet." Sofort liefen Marlin und Jake die Treppe hinauf und zogen ihre Waffen. Marlin ihre Doppelschwester und Jake seine Feuerwaffe.

Die Valentine nahm eine wartende Pose ein, Laura sah sich um, Jonah inspizierte die Tür selber. "I wish I could remember where the switch was...", fungierte die BSAA Mitgründerin kleinlaut. "I think I got it.", gab dann Laura bekannt. Jonah und Jill sahen erwartungsvoll zur Bryant, welche mit zusammengekniffenem Blick eine Reihe von Grabsteinen inspizierte. Dann kam auch Jill wieder die Erinnerung mit den Steinen. "Yeah, yeah, the gravestones, I remember. It has something to do with them." Laura nickte und zeigte mit dem Finger von links nach rechts. "Most of them are okay, more or less. But this one is totally destroyed, and there are no signs of plantwork here. Also no signs of war in the whole marketplace. Let's have a closer look." Jill nickte, sah aber schief zu Jonah hinter. "You know what? Why don't you go have a look for yourself while I take care of our buddy here." Angesprochener grinste teilnahmenslos. "I understand that you can still not trust me.", sagte er alleinig und blieb stehen wie ein trainierter Hund. Jill zog unansehbar die Augenbraue etwas hoch, verschränkte dann aber wieder die Arme in Brustposition und betrachtete den Asiaten solange bis die Bryant mit der Arbeit fertig war.

Es knarzte vor ihr, die Dunkelheit versuchte sie zu verunsichern. Das Licht der Fackel ragte nicht weit in den Komplex hinein, reichte gerademal um zu sehen ob denn noch Boden unter der Französin lag. Das knatschige Geräusch verstärkte sich, als vorne ein Licht deutlich erkennbar wurde. Die Lesproux blieb stehen und umklammerte die einzige Waffe die sie hatte - die Fackel - mit beiden Händen. Karena verschaffte sich etwas Beinfreiheit und hielt die Flamme wie einen Baseballschläger. Wenig später öffneten sich zwei Holzgitter und eine Frau trat hindurch, der die Luft ebenso wegblieb wie der Französin.
Stockender Atem, kleine Schweißtropfen die an allen Kurven empor rinnten. "Leroya! Vous êtes en vie!" Die Rothaarige war völlig verblüfft, suchte sich vergebens ihre Wort- und Satzfragmente in Gedanken zusammen - ein "Maman" war das Ergebnis des begrenzten französischen Wortschatzes. "Je croyais...", unterbrach sich die Söldnerin, da schüttelte die Assassine den Kopf. "I got into trouble.", erklärte die Tochter und machte kleine Schritte auf die scheinbare Mutter zu, als auch diese anfing zu erzählen. "Me too, but listen this can't be a coincidence what are we both doing here?" Leroya stockte kurz. "Someone caught me, I could arrange an escape but... I actually need to find the others." Der Lesproux blieb ein Kloß im Hals stecken. "Others? You mean-" - "Yes, I mean Beltway, Jill, Marlin..." Die Europäerin schluckte den Kloß, sah der Gelbäugigen ins Gelb. "And that redhaired woman?" Leroya schüttelte enttäuscht den Kopf. "That's our goal, actually. That's why we're here, to find her. Marlin thinks that she might came here, but on our search we've been seperated. Lately." Karena zeigte Verständnis, wollte ihre Geschichte allerdings nicht so schnell preisgeben, war sie doch einen Tick zu kompliziert - selbst für sie selbst.
Es war überraschend, die Lesproux schien nicht mit Hass oder Misstracht empfangen worden zu sein, nach all den Lügen mit denen die Jüngere zu kämpfen hatte. Ihr Blick schien aber aus all dem Grauen noch ein beruhigtes Lächeln herausgefischt zu haben, was die Französin begrüßte. Der Fahrstuhl begann plötzlich sich wieder zu bewegen, aber nach unten. "Oh shit...", murmelte Leroya, sah dann zur Älteren und erklärte von ihrer Entdeckung. "I currently saw a few skeletons running around down there, I was fast enough to get out of there but we should not wait to find out what their goal is." - "Oui, let's get out of here."

Die Hand der Countess legte sich auf die stämmige Schulter des Sprengstoffexperten. "I'm sure she's already searching for us, as we for her." Dann ließ sie wieder ab und lächelte ehrlich in das Gesicht des Puerto-Ricaners, ehe sie sich zu Claire und Sherry gesellte, die sich auf Felsbrocken niedergelassen hatten. "I'm ok.", sagte Claire gerade als die Blondine an ihrem Schmerzempfinden rumtastete und sie abzuwimmeln versuchte. "Ladies we need to figure out what we do next.", setzte sich nun die Brünette dazu. "Half of us is trapped in a parallel word while we are trying to escape the inhabitants. And Leroya's still missing.", dabei sah die Countess flüchtig und verstohlen zu Beltway, welcher noch die Landschaft auf sich einwirken ließ.

Die Ansammlungen an Schergenkraft die durch die Adern der Rothaarigen flossen lösten sich in nu auf. Abschließend war es ein Rad das die Gelbäugige durch eine schmale Nische im Canyon brachte. Sie verlor zwar dabei die Balance als ihr rechtes Bein gegen eine Spitze der Steinformationen prallte, doch flog sie hinter dem Hindernis auf den Boden. Sie wandte sich um, schlug noch immer die Fäuste um sich, als sowohl Geister als auch Silent Hill sich aus den Sinnen der Croft verloren hatten. Sie atmete schwer, sah noch wie die weißen Menschen auf der anderen Seite verblassten und sich wortwörtlich im Staub auflösten. Es stach in der Lunge, es war schließlich auch eine Zeit her seit sie ihre Kräfte zuletzt anwandt.
Sie sah empor. Die Sonne war schon seit einer geraumen Weile von schwarzen Wolken verdeckt worden, und nur wenige Strahlen streiften die Kanten der Gebirgsketten in der Ferne. Lauren zog sich an einer Einbuchtung in der Steinwand auf die Beine. Vor ihr erstreckte sich ein kleiner Garten - wundersamer Weise. Wo war sie denn jetzt wieder gelandet? Der ständige Ortswechsel hatte bereits Auswirkungen auf die zeitliche Orientierung der Croft und wie letzteres Ereignis zeigte wohl auch auf den Verstand der Schattenkämpferin. Nichts desto trotz führten ein paar Steine die Croft einen kleinen Hügel hinauf zum Haus mit den abgespitzten Ecken auf dem Dach.

Ihr war nicht ganz wohl bei der Sache. Die Schiebetür stand bereits offen, davor klirrte ein Instrument das die Wetterverhältnisse wiedergab. Ein hektisches Orchester drang in ihre Ohren, es schien bald einen weiteren Sturm zu geben, weshalb sie sich zu beeilen suchte. Ihr Griff war fest an der Heckler & Koch, sie schlich auf dem fühlbaren Holzboden entlang. Der Raum der sich ihr zeigte war wenig beleuchtet, aber sie erkannte die Schatten die einige Fackeln warfen. Dass sie aus waren wunderte sie kein bisschen, allein bei dem Windzug der plötzlich die Tür in seine Halterung zog. Sie wandte sich gestochen um und richtete die Pistole auf den Eingang. "Just the wind.", beruhigte sich die Rothaarige, wandte sich dann nach rechts und warf sich beim Anblick eines in seiner eigenen Blutlache getauchten Kadavers zu Boden, wo sie so lange auf das Ding starrte, bis sie seine tierische oder eher menschliche Herkunft erkannte. Zu ihrem Unglück war es tatsächlich ein Mensch der dort lag, in ihm ein Speer, auf dessen Spitze der Kopf - aus welchem Winkel hatte man diesen bestückten Stock bloß geworfen? Auf jeden Fall von draußen - wie ein Loch in der dünnen Wand verriet. Sie baute sich langsam wieder auf, trat vorsichtig an der Leiche vorbei und beachtete sie dann nicht weiter, folgte lediglich dem Gang der sich vor ihr in die Höhe zog.
Ein Licht wäre gut gewesen, aber sie musste sich voran tasten, was sicher nicht so schlau war nach letzterem Fund. Sie hörte das Schlagen von Holz, ganz laut und ungleichmäßig, drückte sich oberhalb der Treppe an die Wand und blickte spärlich ums Eck, wo sie eine offene Fenstertüre fand, die wie wild in ihre Halterung schlug. Blitze in der Ferne drängten ihr Licht bis zu Lauren durch, welche sich tiefer ins scheinbare Schlafgemach hinein traute. Dort zierten halbnackte Götter und ihre fabelartigen Wesen die Wände und insbesondere die Decke. "This place gives me the creeps...", vollführte sie die Kunst des Selbstgesprächs und schlich näher an das Bett heran. Dort befand sich ein ziemlich großer schwarzer Fleck, der sich wohl vor Jahrhunderten bereits in den Stoff der Wäsche gezogen hatte. An den Ecken befanden sich Ketten die an den Enden auseinander gerissen waren. Welche Art des Exorzismus hatte man hier betrieben?

Die Deutsche ging mit dem Tai, dem Erdwolf der Gladius, zu den besagten Grabsteinen. Ihr war die Sache noch etwas zu hoch. Was war das nur für ein Ort? Wie konnte es einen solch wunderschönen Ort geben? Viele solcher Fragen schwirrten im Kopf der jungen Agentin. Es war alles so neu, so besonders, so ungewöhnlich. Im Gegensatz zu ihrem harten und normalen Leben war diese Reise für Laura wirklich ein richtiges Abenteuer und dennoch beschlich ein leichter Anflug von Angst und Unsicherheit ihren Körper. Auch Fragen über ihre Zukunft machten sich in ihr breit. Sie blieb stehen. Was wird nur geschehen? Wo soll sie später nur hin? All die Kriege und die Angriffe Neo-Umbrellas, der Verlust ihrer Mutter und ihres Bruder. Wo konnte Laura nur noch hin wenn Marlin, Jill und die anderen Neo-Umbella vernichten haben? Plötzlich spürte die Deutsche etwas Weiches an ihrer Hand. Der grüne Wolf rieb seinen Kopf gegen die Hand der Bryant, holte sie damit aus ihren Gedanken und gab ihr Kraft. Laura lächelte über diese Geste. Es fühlte sich sogar so an als wäre die Stirnbandträgerin gerade bei ihr. Marlin hatte einst zu Laura gesagt, dass sie immer für ihre Freunde da sei und sie beschützte. Die Gladius schien es schon damals sehr ernst genommen zu haben. Die Unsicherheit verschwand langsam und Laura ging weiter. Als sie dann bei den Grabsteinen ankam und sie diese einzeln anschaute, bemerkte sie dass hinter einer der Steine ein Loch gegraben wurde. Die Deutsche begab sich zu dem Loch und entdeckte ein Seil an dessen Ende sich ein Knoten befand. Sofort zog Laura mit aller Kraft am Seil und das große Tor mit lauten Geräuschen langsam auf. Noch während es sich öffnete, sah die junge Agentin in die Richtung in der Marlin und Jake einst gegangen waren. Laura hoffte, dass es den beiden gut ging.

Als Marlin und Jake das Ende der Treppe erreichten und sich jeweils neben die Älteste der Gladiusgeschwister stellten, reagierte diese geschickt und bemächtigte sich ihrer Fähigkeiten. Während Marlin die Fähigkeiten der Telekinese und Geisterbeschwörung innewohnte, war Zoey Gladius eine Gestaltwandlerin. Sie konnte sich nicht nur das Aussehen anderer Personen zu Nutzen machen sondern auch dessen Fähigkeiten. Nun verwandelte sich die Brünette in den Gladiusvater was die Schwertkämpferin für wenige Sekunden in einen Schockzustand versetzte. Diesen Moment nutzte Zoey aus um ihre kleine Schwester von den Füßen zu holen. Da Bryan Gladius ebenfalls wie seine jüngere Tochter ein Schwertkämpfer war zog die verwandelte Gladius ein Breitschwert aus dessen Scheide und richtete es gegen die, am Boden liegende, Stirnbandträgerin. Marlin starrte wütend ihre Schwester an. Die Wut, die in der jüngeren Gladiusschwester brodelte, solch eine Wut hatte Marlin vor vielen Jahren gespürt. Wut und auch Rachegelüste. Damals jedoch waren diese Rachegelüste ihrem Bruder gewidmet, da sie dachte Jason hatte den Anschlag auf die Familie geplant. Doch die Schwertkämpferin wusste nun die Wahrheit. Nicht Jason hatte dieses Attentat geplant sondern es war Zoey zusammen mit Helga Sinclair, welche verantwortlich für den Tod von Lauren Gladius war. Trotz gerichtete Klinge erhob sich die Schwertkämpferin ein wenig. "Fiel es dir damals tatsächlich so leicht Mutter zu erschießen?" Zoey hob überrascht eine Augenbraue an. "Hattest du etwa all die Jahre zuvor wirklich so einen gewaltigen Hass auf unsere Familie gehabt, dass du sie, mich, Jason und unsere Eltern umbringen musstest? Oder war nur ein Befehl Umbrellas und der Crus?" Die Älteste verzog ihr Gesicht und die Spitze des Schwertes bohrte sich vorsichtig in die Brust von Marlin. Diese war nach wie vor zornig. Es wurde schon zu lange mit ihr gespielt. Marlin wollte endlich Antworten. "Du hast früher immer von der von der Ehre der Wächter und den Stolz eines Gladius erzählt, hast mir die abenteuerlichsten Geschichten erzählt und welch große Verantwortung auf jeden Wächter lege." Nach wie vor hatte Jake seine Feuerwaffe auf Zoey gerichtet, er würde im Notfall die Älteste erschießen. "Was ist nur aus meiner großen Schwester geworden?" Plötzlich lachte Zoey laut auf. "Es ist wirklich unglaublich wie naiv du doch bist, dass du dies geglaubt hast." Die Stirnbandträgerin konnte nicht glauben was ihre Schwester von sich gab und noch viel weniger konnte sie es glauben als die verwandelte Gladius das Breitschwert erhob. "Es wird Zeit, dass du von dieser Welt verschwindest. Du war es niemals wert gewesen zu leben. Deine Geburt war ein riesiger Fehler von Mutter gewesen." Bevor es aber zum Mord kam, hatte sich Jake ebenfalls das Schwert gepackt. "Ich habe auch noch einige Worte mit zureden. Du wirst Marlin nicht töten!" Die beiden kämpften um die Macht des Schwertes jedoch war die Älteste der Gladius hinterhältig und schlug mit fiesen Tricks zurück. Die beiden trennten sich und Zoey richtete ihre Waffe gegen den Leander, fügte ihm Verletzungen und Schmerzen zu. Tiefe Schnittwunden im Gesicht und Oberkörper zeichneten sein Erscheinung, Blut durchtränkte seine Kleidung und den Steinboden des Tempels. Ein letzter Schlag in Form eines Trittes vollführte die Brünette und Jake stürzte brutal die Treppe runter. Am Boden angekommen blieb der Amerikaner bewegungslos liegen. "JAKE!", schrie Marlin geschockt. Tränen liefen ihr über die Wangen. Der Schock lähmte die Gladius. Wie konnte ihre Schwester nur sowas tun? Hatte sie denn kein Gewissen? Keine Seele? Kein Herz? "Warum hast du das getan Zoey?", fragte Marlin traurig. Doch die Älteste antwortete ihr nicht, sie schenkte ihrer kleinen Schwester nur ein verrücktes und abscheuliches Grinsen. "Du wirst die Nächste sein!" Bevor Zoey jedoch zu Schlag ausholte, rannte die Schwertkämpferin durch den Tempel, dann auf die andere Seite und blieb vor einer gewaltigen Schlucht stehen. Ein riesiger Wasserfall fiel in diese Schlucht. "Verdammt!" Als Marlin sich jedoch umdrehte stand bereits ihre Schwester vor ihr. "Sieht wohl nach Endstation aus. Niemand wird dir diesmal zur Hilfe kommen. Nicht dein geliebter Geisterkumpel, nicht deine Freunde und vor allem nicht diese Schlampe von Croft." Die Stirnbandträgerin versucht in Kampfposition zu gehen doch der Anblick der außer Kontrolle geraten Zoey verpasste ihr einen Dämpfer. "Stirb!" Mit gesammelter Kraft rammte die Älteste der Gladius das Breitschwert in den Boden und sorgte mit diesem Angriff, dass der Abhang schwächer wurde. Die Risse im Boden breiteten sich aus und der Abhang auf dem die Schwertkämpferin stand fiel die Tiefe. Marlin schrie und verschwand dann im Dunst des riesigen Wasserfalls.....

Der Boden bebte, ein nicht animalischer Laute kränkte die Umgebung. "You heard that?", fragte Laura, als Jill das mit einem Nicken erwiderte. "I hope they're ok...", fuhr die Bryant fort, als Jill nur Zustimmung in Form eines weiteren Nicken entgegenbrachte. "They definetely are." Der Weg vor ihnen führte in einen Hof in welchem drei große Bäume standen die direkt aus dem Pflasterstein herauspreschten. Es sah aus, als kämpfte der Boden gegen die naturistische Bedrohung an. "Alright, we have three different directions here.", erkannte Jill rasch. Laura und die Valentine sahen sich im Bruchteil einer Sekunde gleichzeitig an. Während die eine "right" einwarf, kam ein "left" von der anderen, und auch ein "straight" von Jonah, welche daraufhin langsam auf ihn gerichtete Blicke zu spüren bekam. "You think you have the right to speak?", fragte die Agentin mit gewellter Braue. "I feel it. It's the right way." Sein ehrliches Grinsen sprach Bände. "Ok, I can't remeber the last we've been here. Let's just go straight as he said." Seufzend überquerte die Blondine neben Laura und Jonah den unebenen Boden - gefolgt von Marlins Helfern. Plötzlich aber begann Jills Brustkorb zu zucken, und ein letztes Stechen ließ die BSAA Agentin ihr Bewusstsein verlieren.

Claire senkte ihren Kopf. Sie seufzte traurig. "What´s going on Claire?", fragte die Tochter der Birkins ihre Freundin und Schwester. Die Redfieldtochter wusste doch Bescheid um die anderen, wusste Bescheid über diesen Ort und auch, dass es fast unmöglich war diesem Ort zu entkommen. Ihre Sorge war groß. Besonders um die BSAA-Mitgründerin. Jill wurde in all der schwierigen Zeit ebenfalls eine Art Partnerin für sie. Nun verstand Claire auch warum ihr Bruder von der Valentine begeistert war. Jill ist ein fröhlicher und eigenständiger Person. Sie besaß einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und eine ausgezeichnete Urteilskraft. Sie war eine fähige Frau mit starken Willen. "Claire!" Sherry legte vorsichtig ihre Hand auf die Schulter der Brünetten und holte sie damit aus ihren Gedanken. "I-I´m sorry Sherry. I was just thinking about the others." Nun legte auch Lara ihre Hand auf die Schulter der Redfieldtochter. "Do not worry! We will find the others already." Auch Hector drehte sich zu seinen Ladies um, seine Arme vor der Brust verschränkend.

Nach dem Gespräch legte Sam den Hörer zurück aufs Telefon. Sie blickte ihren Kollegen an und fragte: "So... it seems we need to get out of Germany." - "Oui." Noctis trat nun ebenfalls in den Raum und fragte nach den neuesten Informationen. Sam erklärte ihm, wie auch ihr eben erklärt worden war: "Karena was lastly spotted somewhere out on the ocean - near the dragons triangle. That's where we're heading." Der Grauhaarige nickte stumm. Die Gruppe müsste also einen Ausweg aus diesem Haus finden - ohne sich wieder unmittelbar in Gefahr begeben zu müssen. Sam trat in einen weiteren Raum, blickte aus dem Fenster - als plötzlich das Telefon zu Schellen begann. Sie wandte sich schlagartig um, keiner der dreien gab einen Laut von sich. Lediglich das rasselnde Klingeln hallte zwischen den Wänden. Die Blonde ging langsam auf das Gerät zu, checkte mit einem vorsichtigen Blick die Meinung ihres Partners ab und griff nach einem zögerlichen Nicken zum Hörer. Sie sagte nichts. Hörte nur. Nach einigen Sekunden schließlich entspannte sich ihr Körper und sie erhob das Wort: "Leon?"

"Damnit girl, I knew it was you when they told me 'bout a young tough foreign girl from outside town traveling around with an strange guy and an french agent." Feines Rauschen drang durch die Leitung als die Frau auf der anderen Seite der Leitung wie versteinert schwieg. "How is it possible that you're still alive Leon?", fragte sie gezielt, als der Mann die Gegenfrage aufstellte. "How is it possible that you're still alive?" Die Angesprochene lachte seicht auf. "How did you find me?" Die Skepsis schallte durch den Hörer. "I have contacts to the other side." - "The other side?" Der Agent bemerkte die Unwissenheit der alten Bekannten. "Oh you didn't notice? Whole town's been split up. There's a giant wall cutting the two sides." Sam schwieg vorerst, doch die Zeit drängte. "Sam listen, there's not much time left. You guys have to meet me at the Kontrolltag. It's the only building wich can be used to pass both sides of the city. Meet me there at midnight." - "Wait, have you seen Roger?" - "He's-" Leitung gekappt.

Die Rothaarige folgte der Lesproux schweigsam. Bald hatten sie den Teil mit den Zellen erreicht, der Mann der die Französin zuvor ansprach, regte sich nicht mehr. Ihr Blick lag nur im Vorbeigehen kurz auf ihm. Es war wie eine Metapher die der Frau sagen wollte, dass Eile geboten war. "Helena?", begann die Assassine als man ihr einen Schulterblick zuwarf. "It's Karena, Helena is just like a codename." - "Really? Because it looked like the very opposite the last time you showed me you real face." Kurz stockte die Frau und drehte sich zur Jüngeren. Ihre Miene war abgehärtet und ihr Kiefer angespannt. "Listen Leroya. It's hard to explain and for you it's hard to understand. All I can tell is... is that I'm not even sure myself." Dann eilte die Dame zügig weiter.

Absolute Stille. Sonnenlicht schimmerte durch einige Spalten in eine große Höhle hinein. Ein Fluss durchzog die Höhle und die Spiegelungen der Sonne tanzte an den Höhlenwänden. Kleine Fische schwammen in dem kristallklaren Wasser. Eine kleine Wiese mit saftig grünen Gras erstreckte sich in der kleinen Höhle. Am Ufer der Wiese lag eine Person. Bewegungslos, fast wie tot. Die Zeit verstrich. Plötzlich sprangen zwei Schatten durch die Höhle. Gelbe Augen suchten die Umgebung ab. Ein blauer Schimmer. Das Wasser begann sich unnatürlich zu bewegen und umschloss die Person. Die Wassermassen erhob sich und legte die Person noch weiter auf die Wiese. Dann versickerte es im Boden. Marlin lag nun auf der Wiese und die Sonne strahlte auf sie hinab. Nun rannten die zwei Schatten auf die Gladius zu, der eine Schatten war schneller als der andere. "Marly!" Die Schatten entpuppten sich als Lauren und Blaze. Die schwarze Löwin blieb neben ihrer Herrin und legte eine ihrer Pfoten auf die Brust der Schwertkämpferin. "Marly! Sag doch was! Du musst aufstehen." Doch Marlin reagierte nicht, machte keine Anstalten eine Regung zu zeigen. Waren etwa die beiden zu spät gekommen? "Marlin!" Die Geistergefährtin versuchte auf sich aufmerksam zu machen doch die Gladius reagierte weiterhin nicht. Nun mischte sich die blaue Wölfin ein. Sie legte ihre Pfote nun ebenfalls auf die Brust der Stirnbandträgerin. Das Fell leuchtete auf und ein Schwall Wasser entwich den Lungen und Mund von Marlin. Die Schwertkämpferin keuchte plötzlich laut und verkrampft auf bevor er in einen heftigen Hustenreiz überging. "Marly!" Löwen-Lauren war zu tiefst erleichtert. Nachdem sich der Hustenreiz einigermaßen gelegt hatte, öffnete Marlin ihre Augen und obwohl ihre Sicht total verschwommen war spürte sie die Präsenz ihrer Geisterfreundinnen. Sie erhob ihre Hand und strich behutsam über die Schnauze der Wasserwölfin. "Vielen Dank mein Mädchen." Ihre Stimme war schwach und kratzig doch Blaze antwortete mit einem Knurren. "Blaze meint, dass sie dies sehr gern getan hat.", übersetzte die Löwin. Dann halfen die Geistertiere der Gladius auf, sodass sie sich gegen einen Felsen lehnen konnte. Marlin hatte unsagbare Schmerzen in der Schulter und im rechten Bein. "Tut es sehr weh?", fragte Löwen-Lauren als diese den schmerzverzeerrten Gesichtsausdruck ihrer Herrin bemerkte. Die Gladius sah ihre Gefährtin an, lächelte und streichelte ihren Kopf. "Mach dir keine Sorgen! Ich habe schon schlimmeres überstanden. Wir müssen uns eher Sorgen um Jake machen." - "Diese Zoey versucht ihn gerade ebenfalls umzubringen. Tao ist gerade bei ihm und hält dieses Miststück auf." Marlin erhob sich doch die Schmerzen machten ihr einen Strich durch die Rechnung und holten sie schnell wieder auf den Boden zurück. Sie hielt sich ihr Bein. "Verdammt!" Nun legte Löwen-Lauren ihre Pfote ebenfalls auf das Bein. Ein entschlossener Blick lag in ihren gelben Augen. Gelbe Augen. Lauren. Die Gladius lehnte sich zurück und legte ihren Kopf ein wenig in den Nacken. "Lauren...wo bist du nur? Siehst du nicht, dass ich dich brauche? Ich schaffe es nicht ohne dich." Die Löwin sah wie sich die Hand ihrer Herrin im Boden festkrallte worauf sie dann ihren Kopf in die Seite der Stirnbandträgerin stieß. "Gib bitte jetzt nicht auf Marly! Red würde nicht wollen, dass du aufgibst, sie würde wollen, dass du kämpfst. Ich...ich kenne Red nicht so lange wie du aber ich habe sie beobachtete. Ihre Art wie sie dir gegenüber ist. Sie bewundert dich. Sie mag dich und sie scheint sehr dankbar zu sein dich zu kennen." Verwundert betrachtete Marlin die schwarze Löwin. Sie wurde still und betrachtete kurz den Boden bevor sie dann in die Innentasche ihres Mantels griff und das Familienfoto hervor holte. Zum Glück war es unbeschadet. Jedoch hatten sich zwei der vier Klammern gelöst. Bevor Marlin jedoch die Klammern wieder befestigte, bemerkte sie bräunliches hinter dem Familienfoto. Die Stirnbandträgerin löste die zwei letzten Klammern, nahm den braunen Gegenstand, der sich als Briefumschlag entpuppte hervor und legte dann den Rahmen neben sich auf den Boden. Seltsam, dachte Marlin. Lauren hatte ihr nicht erzählt, dass sie ihr auch einen Brief geschrieben hatte. Mit einer gewissen Neugier entnahm die Schwertkämpferin den Brief aus dem Umschlag und las ihn sich durch. Die schwarze Löwin bemerkte wie glücklicher Marlin mit jeder Sekunde wurde und sogar sich Tränen unterdrückte. "Hey! Was ist los Marly? Warum weinst du?" Die Angesprochene rieb mit ihrem Ärmel über ihre Augen. "Lauren...du bist manchmal echt eine blöde Kuh." Die Geistergefährtin verstand nicht was hier gerade passiert, da las Marlin die Nachricht laut vor.

Der Atem passierte. Blitze schlugen um sich wie Peitschen, die Bretter verloren ihren Halt. Die Croft blickte um sich. Der Sturm war bereits da, das war viel zu schnell! Damit hätte sie nicht gerechnet - aber damit musste man auf dieser Insel ganz offensichtlich zurecht kommen. Ihr Blick viel auf ein Schwert das nahe dem Bett an zwei Halterungen befestigt war - ein Katana. Sofort musste sie an Sam denken, ihre Partnerin von damals... ihre Primärwaffe war viel zu oft ein solches Kunstwerk gewesen. Schnell zog sie es aus den Halterungen, Holz streifte ihren Arm, sie fiel in sich zusammen und prallte gegen die Wand. "Argh...!", stöhnte sie auf, scheute keine Schmerzen und zog sich den halben Pfahl aus dem Oberarm, ehe sie strömenden Blutes zu den Treppen flüchtete und sich in den Keller suchte, bevor die Einrichtung vom Winde verweht wurde.

Erneutes Stechen, sie öffnete die Augen, doch... wo war das Paradies in welchem sie sich eben noch befand? "Jill?", fragte eine vertraute Stimme, sie blickte zur Seite und bemerkte Sherry in einer Höhle. "How... what are you doing here?" Sie war verwundert, doch lächelte sie ehrlich. Die Valentine trottete ihr geschwächt entgegen. "I don't know...", sie verspürte Schmerzen im Brustkorb, auch blutete er. "Are you alright?" - "I don't think so... but I'm good." Die Birkin sah betroffen zu wie sich die Agentin die Brust hielt, stützte sie dann und brachte sie zum Rest der Crew.
"Jill?", kam es erneut, von allen. Sie erklärte sich kurz: "I kinda lost my consciousness... Last thing I remember is that I waas with Laura and..." Sie stockte. "Jonah... Oh damnit, I hope she's ok..." - "Wait, how the hell can't you remember how you got out of there?", fragte Beltway. Jill schüttelte noch leicht geistesabwesend den Kopf, ehe sie erneut ein enormes Stechen spürte - doch eher an Herzens Stelle. Ihr Blick fuhr panisch nach vorne, direkt auf ein Pagodendach in der Ferne. Es war kaum zu sehen. "Are you okay?", so Lara, als aller Gedanken plötzlich unterbrochen wurden. Etwas bat um Aufmerksamkeit, ein heller Lichtschlag könnte man sagen. "What the...!?", fuhr Jill auf und ging ein Stück an die Klippe heran. Keiner konnte seinen Augen trauen. "Is that a hurricane!?" Hector trat neben die Blondine. "Looks that way!" Doch der Wirbel umklammerte nur eine einzige Stelle. Wo kam der Sturm plötzlich her? Es begann zu regnen...
Jill drehte sich zum Sprengstoffexperten. "Okay listen I know it sounds stupid but someone must be trapped there!" - "Jill, don't be ridiculous. That's as good as unpossible!" - "We're stranded on a cursed island, fighting against anything while the other half is trapped in another world, and you're telling me I'm talking shit?" Beltway ließ für einen Moment die Wörter der Agentin auf sich einwirken. Seine Mundpartie zitterte bereits, er war kurz davor etwas zu sagen, als Jill noch einen draufsetzte... "Leroya could be in danger, Hector!!" Der Söldner starrte mit weiten Augen auf die Valentine ein, als ein Schrei ertönte. "Claire!" Die Beiden sahen zu den anderen als ein ganzes Stück Dach auf die Zwei zuflog. Jill und Beltway rannten los...

Ein zittiges Lächeln lag auf den Lippen der Gladius. Marlin konnte nicht auch nur ein einziges Wort herausbringen. Sie las ihn ein zweites Mal durch und sogar ein drittes Mal, doch ihr blieben die Worte im Hals stecken, ebenso wie ein dicker Kloß. Löwen-Lauren freute sich hingegen. "Siehst du? Red hat dich unwahrscheinlich gern." Die Stirnbandträgerin nickte nur. Sie kämpfte mit ihrer Fassung, versuchte sich die Tränen zu unterdrücken. Dann senkte sie ihren Kopf und einzelne schwarze Haarsträhnen verdeckten ihr Gesicht. Der Brief in den Händen der Gladius zitterte ebenfalls. "Marlin?" Die Geistergefährtin schien besorgt. Was war nur los mit Marlin? Plötzlich drückte die Schwertkämpferin ihren rechten Handrücken gegen ihre Lippen. Sei stark Marlin hatte ihr Vater ihr immer gesagt. Doch dieser Brief, diese Zeilen, diese Worte, die von der Schattenkämpferin kamen, zerrissen ihr fast ihr Herz. "Lauren...", brachte Marlin nur noch hervor bevor sie weinte. Ja, sie weinte aber jedoch nicht, weil sie traurig war. Der Gegenteil war der Fall. Marlin war glücklich. Sie war glücklich solch wundervolle Personen wie Lauren getroffen zu haben, sie als Freunde bezeichnen zu dürfen, gar als Schwester. Die Croft schien seit der Ankunft der Gladius damals schon Vertrauen in sie gehabt zu haben. Lauren stand zu Marlin wie noch niemals zuvor jemand zu ihr stand. Auch hatte die Rothaarige keine Scheu der Stirnbandträgerin gegenüber gezeigt. Nicht vor ihren Fähigkeiten oder gar vor das Crus-Projekt. Diesem schrecklichen Wolf mit Tentakeln. Eine abscheuliche Kreatur. Die Geistergefährtin rieb nun ihren Kopf gegen die Wange ihrer Herrin. Erschrocken sah die Schwertkämpferin auf aber lächelte wieder im nächsten Moment, trotz Tränen. "Ich bin so froh..." Erneut wischte sie mit ihrem Ärmel über ihre Augen. "Ich bin so froh, dass sie lebt Lauren." Die schwarze Löwin schien zu nicken. Marlin verstaute den Brief wieder hinter dem Familienfoto, befestigte die vier Klammern und packte es wieder in die Innentasche ihres Mantels. Nachdem sich die Gladius ein drittel Mal über ihre Augen rieb, blitzte geradezu die Entschlossenheit in ihren grünen Augen. "Blaze! Erschaffe mir mit Eis eine Prothese!" Der Ton der Stimme der Gladius zeugte ebenfalls von Entschlossenheit. Sofort floss Wasser um das Bein der Schwertkämpferin, welches dann sekundenspäter vereiste. Nun konnte die Stirnbandträgerin problemlos stehen. "Ich verspreche es dir! Ich werde dich finden Lauren! Ich werde dich vor den miesen Machenschaften von Neo-Umbrella bewahren, dir dein Leben und deine Eltern zurück geben und wir werden die Welt retten. ICH VERSPRECHE ES DIR LAUREN CROFT!" Plötzlich leuchtete der Löwenkopf auf dem Rücken der Gladius auf. Ein Brennen breitete sich ihrem Körper aus. Marlin ging widerwillig in die Knie. "Marly!" Löwen-Lauren starrte verwirrt ihre Herrin an. was geschah denn jetzt? Schwarze Materie legte sich langsam um Marlin. Von ihrem Kopf bis zu den Füßen. Dann wurde aus der schwarzen Materie eine glänzende Ritterrüstung. Die Geistergefährtinnen wichen zurück. Die Rüstung schien sehr robust aber man sah auch, dass man sich in dieser sehr gut bewegen konnte. Der Höhepunkt jedoch war der Ritterhelm, welcher ein Löwenkopf mit einem weit aufgerissen Maul war. In dem ausgerissen Maul entdeckte man die Wangenpartien, das Kinn und den Mund der Gladius, der Rest des Gesichtes war unter dem Löwenkopf. Große adlerähnliche Flügel schienen aus der Rüstung zu wachsen. "M-Marlin?" Löwen-Lauren war recht erschrocken über das neue Aussehen ihrer Herrin doch diese schien ebenfalls recht erschrocken. Marlin betrachtete ihre Hände und Arme. "Was...was bei Thors Hammer? Oder könnte das..." Selbst die sonst so unverwechselbare Stimme Marlins war um einige Oktaven tiefer als vorher. Immer noch herrschte Verwirrung. "Du hast es also geschafft meine Kleine." Marlin drehte sich um und entdeckte den Geist ihrer Mutter. "Mom!" Sofort stand der Ritter auf. "Du hast es geschafft mein Kind. Du hast die letzte Stufe erreicht." Die Gladius erinnerte sich plötzlich. Auch Jason und Zoey konnten sich in Ritter verwandeln. Seelenritter nannte sie Bryan immer. "Aber...aber Mom...ich bin doch nicht..." - "Doch Marlin. Du bist eine wahrer Gladius. Selbst wenn die Crus dich missbrauchte. Deine starke Entschlossenheit, deine unbeugsame Willenskraft und deine erschütterte Liebe haben dich zu einem Seelenritter werden lassen." Marlin sah erneut an sich herunter. Sie fühlte sich so stark wie niemals zuvor. "Danke Mom ich..." doch bevor sie ihre Mutter wieder ansah, war diese verschwunden. "Marly! Du weißt ich will nicht drängen aber Jake braucht noch unsere Hilfe." - "Du hast vollkommen Recht!" Marlin spreizte nun ihre Flügel und erhob sich zusammen mit Löwen-Lauren auf ihrem Arm in die Luft, nachdem sie mit einem weißen Energiestrahl ein Loch in die Höhlendecke gebohrt hatte.

Sie würden es nicht schaffen. Das gefährliche Geschoss war schon zu nah. Hector reagierte geistesgegenwärtig, packte sich die Valentine und warf sie grob in die Höhle zurück. Sie landete vor den Füßen von Claire. Dann drehte sich der Sprengstoffexperte zu dem Stück Dach und holte mit der Faust aus. Wenn dieser Schlag nun traf wurde der tornadoartige Wind den Rest erledigen. Nur ein gezielter Schlag und das Geschoss über an ihm vorbei fliegen. Die Rechnung ging auf. Durch einen Schlag an der Seite drehte sich das Stück Dach und verfehlte damit Beltway. Nun rannte auch er zurück in die Höhle wo die Redfieldtochter Jill gerade beim aufstehen helfen wollte. Sie stoppte, Jill und Hector sahen sich an. Man konnte nicht genau sagen was in der Vergangenheit zwischen den beiden gelaufen war. Waren doch nur Jill und das Wolfpack Zeugen gewesen. Jedoch las der Sprengstoffexperte einen Hauch Verwunderung in den azurblauen Augen der BSAA-Agentin. Jill hatte niemals damit gerechnet einmal von einem Umbrella-Mitarbeiter gerettet zu werden. Einem Ex-Mitarbeiter. Doch Hector blieb kühl. Er spürte wie die typische Fassade der Valentine sich lösen wollte. Der Söldner half nun der Valentine auf die Füße und ging unbeeindruckt an ihr vorbei. Der Sprengstoffexperte wusste, dass die Redfieldtochter viel von der BSAA-Agentin hielt. Wenn nun auch Jill ihr Wesen komplett verändern würde, würde das für große Verwirrung sorgen. Alle waren so wieso schon aufgekratzt genug durch diese Situation. "Okay ladies! We need now a very good plan."

Jill ballte die Fäuste. Sie war sich so sicher, dass etwas inmitten dieses Wirbels war - auch metaphorisch gesehen. "Claire, Sherry, I know it sounds stupid-" Hector hob die Hand wie einen Schweigefuchs und bat die Valentine nicht weiter zu sprechen. "Stop this, Jill, it's totally ridiculous." - "Wait hear me out!" - "No!" Dann mischte sich Sherry zwischen die Blicke der beiden. "Hey, what's going on between you two!?" Beltway stierte die Birkin an, er hatte die Maske abgelegt die ihn so kühn wirken ließ. "She's thinking that someones trapped inside the hurricane." Stille herrschte über dem Moment, nur der harte Regen harmonierte mit der Umweltkatastrophe etwas weiter weg, welche zwar gigantisch war aber dennoch auf Distanz blieb. Aller Haare wurden in die Richtung des Sturm gezogen, und so auch das Herz der Valentine. "I'm sure of it! When do I ever talk shit like that? I never believed in that stuff since I met the group around Lauren!" Als nächstes erhob sich Claire - wie würde sie entscheiden? Auf welche Seite wollte sie sich stellen? Jill sah sie mit Entschlossenheit an, das Richtige zu tun, auch Beltway tat sich gut darin jemand auf seine Seite zu ziehen. Dann folgte allerdings etwas eher unerwartetes. "Guys, where's Lara?" Und als die Truppe einen Blick zur Klippe tat sprang Lara gerade mit einem gezielten Hecht empor, nur an einem alten Seil befestigt.

"What the..?" Alle außer Claire und Jill rannten ebenfalls nach draußen und kletterten der Croft hinterher. Hatte etwa die Countess einen Plan im Ärmel? Gerade als auch die BSAA-Agentin gehen wollte, hielt die Redfieldtochter ihre Freundin auf. "Jill!" Sie drehte sich wieder zur Brünetten. Sie schwieg für einige Sekunden. "I believe you Jill. I have never believed that stuff too since I met the other." Die Blonde nickte nur dankbar zu. Bevor die Redfieldtochter jedoch als nächste die Höhle verließ, hielt die BSAA-Agentin sie auf. "Claire!" Die Angesprochene drehte sich um. "Yes?"

Ein verschmitztes Lächeln passierte auf dem Gesicht der Valentine. "Thank you." Eine Gänsehaut wurde auf der nackten Haut der Redfield deutlich, als sie das Lächeln erwiderte. "Now come on, let's go after Lara." Die Blondine hatte den Arm der Schwester ihres früheren Partners nicht losgelassen und zog ihn nun mehr hinter sich her als sie einen Abhang runterliefen und dann einige Felsen runter hopsten. "Where are they?", fragte Jill als sie auch die anderen zwei aus den Augen verloren hatte. Plötzlich pfiff etwas laut am Ohr der BSAA Agentin. Sie schreckte in Claires Richtung als diese sie mit einem leeren und dennoch fragenden Blick ansah. Der Körper der Brünetten sackte dumpf zu Boden, Jill befürchtete das schlimmste. Dann bemerkte sie aber die vielen kleinen Pfeile in Claires Rücken, war zwar einerseits erleichtert dass sie noch lebte, sackte aber nicht viel später ebenfalls zu Boden. Sie drückte an ihrem Rücken rum als sie am Boden lag, auch wenn es sich anfühlte als stemmte die Blodnine gerade tausende Kilos. Sie drückte etwas tiefer ins Fleisch, konnte aber nicht aufschreien da sie zu müde war. "Oh... fuck..." Die Augen der Valentine ruhten auf den offenen Augenlidern der Redfield direkt vor ihr. Die letzte Frage, die sich die Agentin nun stellte, war, wo die beiden als nächstes aufwachten.

Ihr Weg führte sie nicht nur den Abhang runter. Kaum war sie tief genug versuchte sie irgendwie sich an der Felswand abzubremsen. Dann entfernte sie das alte Seil von ihrer Taille und wirbelte ein Stück nach unten um dann auf den Füßen zu landen. "Lara!", hörte sie von oben, aber sie lief weiter. "It's Lauren...", murmelte sie vor sich hin, war felsenfest davon überzeugt ihre Kopie vorzufinden, doch der Sturm war schon nah genug um Bäume auszureißen. Neben ihr befand sich aber eine Höhle die ihren Verzierungen nach zu urteilen ein Weg sein musste. Ihr Instinkt verriet, wo es weiter ging.